Von Chemikalien, Maschinen, Hightech-Produkten, Haushaltsgeräten in der Küche bis hin zu Produkten für die persönliche Pflege oder den Sport – deutsche Waren sind für ihre überragende Qualität bekannt. Der Schriftzug „Made in Germany“ hat sich längst zu einem Synonym für Qualität und Vertrauen bei den Verbrauchern entwickelt.
In der frühen Phase der Industrialisierung in Deutschland waren wissenschaftliche Forschungen an Universitäten und die Produktion in Unternehmen völlig getrennt. Obwohl Deutschland als „Zentrum der Wissenschaft“ galt, wurde Hochtechnologie nicht in die Produktion integriert, weshalb die Produkte nicht den gewünschten Qualitätsstandard erreichten. Anfang der 1890er-Jahre reisten deutsche Wissenschaftler in die USA und erkannten, dass dort moderne Wissenschaft und Technik konsequent in die Produktion einflossen. Absolventen der Universitäten nutzten ihr Wissen direkt in den Fabriken anstatt ausschließlich in der Forschung zu bleiben. Daraufhin reformierte Deutschland sein Bildungssystem nach dem Prinzip „Theorie trifft Praxis“. Dank einer soliden wissenschaftlichen Basis konnte die deutsche Industrie rasch große Fortschritte erzielen. Heute sind Produkte „Made in Germany“ eine weltweite Premium-Marke.
Langfristiger Ruf ist wichtiger als kurzfristiger Gewinn
Bei einer Pressekonferenz stellte ein Journalist dem Leiter von Siemens (einem der größten Elektronikkonzerne Deutschlands und Europas) folgende Frage:
„Warum hat Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern über 2.300 weltbekannte Marken?“
Peter von Siemens antwortete:
„Das liegt an unserer Arbeitsmentalität. Wir Deutschen achten auf jedes Detail in der Produktion. Unsere Arbeiter fühlen sich verantwortlich, Produkte von Weltklasse herzustellen und den Kunden den besten Service zu bieten.“
Deutsche Produkte konkurrieren durch Qualität, nicht durch den Preis
Der Vorteil von Produkten „Made in Germany“ liegt in ihrer Qualität, der Lösung spezieller technischer Probleme und einem ausgezeichneten Kundenservice. Die Produkte deutscher Unternehmen gehören in der Regel zur Weltspitze und zeichnen sich durch hohe Komplexität aus. Rund 30 % der deutschen Exporte haben keine direkten Wettbewerber auf dem Weltmarkt. Ob es sich um große Maschinen wie Tunnelbohrgeräte oder kleine Produkte wie Büroklammern handelt – deutsche Produkte erreichen stets die höchste Qualität.
Deutsche Produkte nehmen nicht an Preiskämpfen teil und konkurrieren nicht mit anderen Unternehmen derselben Branche. Dies liegt unter anderem am besonderen Schutz innerhalb der Branche und an der Überzeugung, dass der Preis nicht alles entscheidet. Preiskriege führen nur dazu, dass die gesamte Branche in eine Abwärtsspirale gerät. Deutsche Unternehmen streben zwar nach Gewinn, sind aber nicht gierig. Sie verfolgen keine kurzfristigen Profite, sondern setzen auf langfristige Ziele und nachhaltige Entwicklungen.